Freitag, 7. Oktober 2005

Dear Brother

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But after I died I lost all my feelings and morality's. It's strange. The feeling when you die is strange... and sometimes after that you feel like an empty bottle or broken egg. Eggs...I miss the morning eggs from breakfast.
But let me talk about that strange felling of dying.
You sit on the plane in your seat and all the things around you are drowing in panic, noise and chaos. The noise is running into your head and stamps your mind down to the ground. The girl next to you screams all the time... but you can't hear it really. And then, the plane crushes to the ground, your body breaks, you scream, evryone screams and then... silence. Ground zero. The and of life and light. The world becomes empty darkness and good-sweet silence.
You are like a little stone, light and heavy at the same time. And at that time you can fly over the highest clouds or drown in the deepest sea.
[...]

Dienstag, 4. Oktober 2005

Flammendroter Tod

Wir kamen über die Menschen wie die vier Reiter der Apokalypse persönlich.
Sein Haar war so lang, wie ein flammendroter Umhang umspielte es seine dunkle Gestalt, griff mit feinen Fingern nach dem Wind, der sich ihm entgegenstellte.
Seine raue Stimme wollte so gar nicht zu den feinen Gesichtszügen, der makellos weißen Haut, die nur wenige Nuancen dunkler als Schnee wirkte, passen. Erfüllt von Hass und makabren Genuss tönte sie über das weite Feld.
Einzig die glühenden Augen spiegelten die Abgründe seiner Seele wider. Weit aufgerissen in seinem Wahn, schienen sie hervorzuquellen, die Iris schwarz und ohne Pupillen, verdreht in höllischer Freude, die Lider bis hoch zu den dünnen, dunklen Brauen grau geschminkt. Irre lachend, sich auf die Menschen stürzend, ihre Kehle mit den Zähnen zerreißend, war er denn überhaupt noch der, der er vor wenigen Stunden gewesen war?
Seine ganze Mimik verriet den Geisteskranken in ihm.
Und wir folgten, wir liebten ihn.
Erfüllt von boshaftem Vergnügen rannte er über das Feld, die Menschen, die wir für ihn dort Zusammengetrieben hatten, stoben in Panik wie aufgescheuchte Hennen, die der Rotfuchs erschreckt hatte, davon. Er machte es zum Spiel, ihnen den Weg zu verstellen, wenn sie versuchten, auszuweichen, liebte es, ihre Seele mit seinem Wahnsinn zu zerstören. Schließlich hatte er sie alle zu einem einzigen Haufen zusammengedrängt, mit kleinen Gesten Angriffe vortäuschend, sich an ihrer Angst labend.
Nur uns dreien, seinen Untergebenen, blieben die schnellen, absichernden Blicke zu allen Seiten nicht verborgen. Er fühlte sich nicht sicher wie sonst.
Plötzlich verdunkelte sich seine Miene, seine Augen versprühten den Hass, den er verspürte und griff nach einem Mann, riss ihn zu Boden und setzte sich auf ihn, nagelte ihn mit den Knien auf seinen Schultern geradezu an die feuchte Erde. Noch einmal blitzten die glühenden Kohlen, die aufgerissenen Augen vor Wut und Empörung auf, dann senkte er schon den Kopf und legte die langen Fangzähne an die Kehle des Opfers.
Das dunkle Kleid wurde beschmutzt, als das Blut von den Lippen unseres Meisters troff, während er sich aufrichtete und ein Stück von der sich windenden Gestalt am Boden zurücktrat.
Leise lachend, die Zunge herausstreckend, rot war sie, befleckt die Lippen und die weiße Haut.
Er legte die Hand an sein Gesicht, den Kopf in den Nacken, das Gesicht ausdruckslos, ohne jegliche Emotionen lachte er weiter, grub die langen Fingernägel in seine Schläfen.
Ich musste unwillkürlich an eine auf das Äußerste provozierte Katze denken, als er wieder auf die Menschen zusprang, geduckt, die schlanken Finger zu Klauen geformt. Könnten Blicke allein töten, würde niemand mehr leben. Die Nase im Zorn kraus, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, wie eine Katze, er wirkte wie eine Katze, die sich jeden Moment auf ihre Gegner stürzen würde.
Doch schon im nächsten Moment entspannten sich seine Züge, er wirkte wieder unschuldig wie ein Kind. Nur das Blut, das von seinem Kinn troff, störte diesen Eindruck.
Und wieder diese absichernden Blicke.
Er legte noch einmal den Kopf in den Nacken, schrie allen Zorn und Hass aus ihm heraus, schrie, unmenschlich, er heulte, er heulte wie ein Wolf. Er tanzte und sprang, erfüllt von der Freiheit, die wie Feuer seinen Körper und Geist umgab.
Einen Wimpernschlag, ehe wir die Stimme hörten, fuhr er herum, duckte sich, sprungbereit.
"Hör auf."
Vor Angst zog sich mein Herz zu einem kalten Klumpen zusammen. Der reinste aller Engel, blütenweiße Schwingen, goldenes Haar, mit einem Kleid aus Sternenlicht, er stand vor ihnen, jetzt, er war hier, hier, hier bei uns!
Saphirblaue Augen musterten meinen Meister kühl.
"Warum?" Er strich sich eine Strähne seines roten Haares aus der Stirn und zupfte den Stehkragen seines Kleides zurecht. "Willst du dich in meine Angelegenheiten einmischen? Willst du das, Morgenstern?"
Der Engel lachte leise. "Du kannst mit den Menschen machen, was immer du willst. Aber denkst du nicht auch, es ist etwas übertrieben, sie alle zu bestrafen, weil einer von ihnen dir versehentlich Wasser über dein Gewand geschüttet hat?"
Er leckte sich genüsslich mit der Zunge über die blutigen Lippen und sagte nichts. Das zufriedene Glitzern in seinen Augen war Antwort genug.