Dienstag, 1. April 2008

I. Wie die Welt geschaffen wurde

Einst, zu einer Zeit vor unserer Zeit, als selbst die Götter noch jung waren, verliebte sich ein junger Gott in einen Stern.
Er verliebte sich in ihren hellen Glanz, in das Strahlen ihrer Augen und in die Sanftheit ihres Lichts. Er sang Lieder für sie, schenkte ihr ein Kleid aus Licht und Dunkelheit und kniete lange zu ihren Füßen. Doch das Sternenmädchen würdigte ihn keines Blickes.
Doch der junge Gott wollte um jeden Preis ihr Herz gewinnen und so schenkte er ihr das wertvollste was er hatte – Sein Herz.


Der junge Gott schlug sich eine Hand hab, schmolz die Knochen im Feuer der Sonne und schmiedete sie. Die neu geschaffene Erde kühlte er mit den Tränen des Kummers bis sie kalt und starr war.
In diese Hülle bettete er sein noch schlagendes Herz und verschloss die Naht mit einem Faden aus Mondlicht.



Mit diesem Geschenk trat der junge Gott vor den Stern.
Doch das Sternenmädchen wollte nichts von ihm wissen, sie wollte kein Geschenk. Sie verstand nicht was sie mit einer toten Kugel die eine Krüppel ihr schenkte sollte, sie verstand die Liebe des armen, jungen Gottes nicht.
Der Gott erbleichte bei dieser Schmähung, sank auf die Knie und starb zu ihren Füßen an Kummer und Verzweiflung.
Die Erde, die sein Herz in sich barg, entglitt seinen Fingern und fiel in die Dunkelheit.

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